Techculture: Experimente

Datum
14.11.2020

Erste Folge von Techculture. Es geht um Experimente die an euch durchgeführt werden. Mit Hobby Künstler Mucke.

Die Sendung lief am 14.11.2020 um 16:00 Uhr auf Radio Lohro. Verpasse nicht die nächste Sendung auf Lohro, mehr Informationen bekommst du auf der Techculture Podcast Seite.

Techculture Podcast – Experimente

Boolie · Techculture – Experimente

Script der Sendung

Intro

Tach,
Willkommen zur ersten Folge von Techculture. Ih bin Marc und begleite euch heute auf eine Reise, in die digitalen Welt. Techculture ist ein Podcast über die Digitalisierung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Von investigativen Reportagen bis lehrreiches aus dem Web. Die Musik kommt von Hobby Künstlern aus dem Internet.

Ich starte die Show mit einem Star Wars Remix und einem – ich sag mal Kinderlied – viel Spaß.

In der Heutigen Sendung geht es um Experimente, die an euch durchgeführt werden. Ihr werdet wahrscheinlich nichts davon mitbekommen haben, wenn ihr nicht die Entwickler Blogs der Konzerne ließt.

Einleitung

Google führt auf ihrer Website sogenannte A/B-Tests durch. Dabei werden Besucher in Gruppen einsortiert und bekommen dann unterschiedliche Seiten angezeigt. Das kann von einem anders farbigen Knopf bis hin zu einem völlig anderem Kontakt Formular gehen. Dies kann positive Effekte auf die Leser haben z.B. wird eine Grafik von Google ausgespielt und diese kann den Suchenden einen Mehrwert bringen. Durch A/B-Tests wird getestet ob solche Grafiken benutzt bzw. Angeklickt werden. Leider steckt oft aber ein finanzieller Grund dahinter. Google möchte, dass ihr auf die Werbung klickt, deswegen werden an den Anzeigen, bei der Suche, solche Experimente durchgeführt. Die Änderungen sind oft minimal und man bemerkt diese kaum. Es ist möglich, dass bestimmte Experimente auch nur bei ausgewählten Suchbegriffen erscheinen und trotzdem würdet ihr es nicht mitbekommen.

Axel Springer führt Experimente an dir durch

Heute will ich auch über meine Vergangenheit bei Axel Springer reden, ich war Angestellter bei der Tageszeitung die Welt, im Online Bereich. Ich war als Softwareentwickler eingestellt. Meine Aufgabe bei welt.de, also die Website von der Tageszeitung, war es, solche Tests zu konzipieren und umzusetzen. Mit solchen Tests haben wir zum Beispiel versucht, die Abo Zahlen der digitalen Angebote zu erhöhen.

Bevor ich mir den Mund fusselig rede, noch ein wenig Piratenmusik und 8 Bit.

Jetzt gehts weiter mit dem Podcast Techculture. In der Heutigen Sendung geht es um Experimente, die Websitebetreiber, wie Google oder Axel Springer, an euch durchführen.

Wir waren bei Abo Zahlen stehen geblieben. Wir hatten damals mehrere Varianten von Werbung für unser Abo gestaltet, wir wollten herausfinden, auf welche Anzeige, die meisten Leser klicken. Sprich wir hatten 5 verschiedene Varianten von Werbung, ein gelben, ein blauen, ein grünen, ein schwarzen und ein hellen Banner. Diese Variationen sollten auf der Startseite platziert werden. Ich will keine genauen Zahlen nennen, deswegen rechne ich einfach mal mit einer Millionen Leser, am Tag, auf der Startseite. Der Test lief 7 Tage lang, sprich 7 Millionen Leser wurden getestet. Diese 7 Millionen wurden in 5 Gruppen eingeteilt, das macht 1,4 Millionen pro Gruppe. Jede Gruppe hat ein anderen Werbebanner gesehen. Dabei hatten wir gemessen, wie viele Menschen der jeweiligen Gruppe auf den Werbebanner geklickt haben. Gruppe mit gelben Banner hatten 1,2% geklickt, blau 0,9%, grün 1%, schwarz 1,2% und der helle 1,5%. Sprich der helle Werbebanner hat am meisten Prozent geschafft und wurde somit dauerhaft auf der Startseite eingebaut.

Kurze Verschnaufpause vom rechnen, mit ein wenig Polka und einem Rap-Battle.

Solche Experimente haben ein wissenschaftlichen Charakter, da man die Testgruppen parallel testet. Des weiteren wurde immer eine Statistische Signifikanz berechnet, die Statistische Signifikanz ist ein Indikator, der Aussagt, dass ein erkennbarer unterschied zwischen den einzelnen Testgruppen besteht. Am Werbebanner Beispiel, der grüne Banner hatte 0,9% Klickrate und der helle Banner 1,5% Klickrate. Das sind 0,6% unterschied, klingt nicht viel, aber bei einer Masse von jeweils 1,4 Millionen Lesern, macht das ein Signifikanten Unterschied.

Gleich geht’s weiter mit Google und deren Experimente. Jetzt 2 Lieder über Narwals und Züge.

Google führt sogenannte Live-Tests durch

Google hat im Jahr 2019, 17.523 Live-Tests bzw. Experimente durchgeführt. Dabei werden, vergleichbar mit Axel Springer, 2 Gruppen definiert, eine Kontrollgruppe, die keine Veränderung sieht und eine Testgruppe, die eine Änderung in der Google-Suche sieht. Dabei wird gemessen, wo ihr drauf klickt, wie viele Suchanfragen eingegeben werden, ob die Sucheingabe abgebrochen wurde und wie lange es dauert, bis auf ein Suchergebnis geklickt wurde.

Achtung! Jetzt verlassen wir die Fakten und schreiten zur Spekulation bzw. Meinung.

Ich Vermute mal, dass Google auch Experimente an den Werbeanzeigen durchführt und versucht, uns auf die Werbeanzeigen klicken zu lassen. Da Google nicht mit Suchanfragen Geld verdient, sondern mit klicks auf die Werbeanzeigen, in der der Google Suche. Wenn Google es schafft, die Werbung-klicks um 0,1 % zu steigern und dass bei 3,5 Milliarden Suchanfragen am Tag, kann man sich ja ausrechnen, was Google dadurch für eine Profit-Optimierung erzielen würde.

Jetzt kommt wieder ein wenig Mucke, bisschen Tetris und Sparta.

Wie kann ich mich davor schützen?

Ihr hört Radio Lohro, gerade mit der ersten Folge von Techculture.
Jetzt spreche ich über die Prävention bzw. wie man sich vor Experimenten schützen kann. Der rechtliche Weg wäre, die Marktanalyse für jeder Website zu deaktivieren. Sprich bei den Cookie-Banner, die PopUps die euch beim ersten Besuch auf einer Website freundlich entgegen strahlen, bei den ihr immer auf akzeptieren klicken müsst, bei diesen müsst ihr auf Einstellungen klicken und die Marketinganalyse deaktivieren. Es ist aber sehr nervig, bei jeder Website, die Cookiebanner-Einstellungen durchzulesen und die richtigen Buttons zu finden. Da diese meistens auch noch halb unsichtbar sind, z.B. wird alle akzeptieren in einem knalligen Farbton angezeigt und die Einstellungen in einem dezenten Ton. Gibt es ein nettes Add-On für Firefox und Chrome. Wenn ihr z.B. nach uBlock Firefox sucht, kommt ihr auf die Addon Seite von Firefox und ihr könnt das Tool installieren. Wenn ihr Chrome habt, müsst ihr natürlich uBlock Chrome suchen.

Dieses Add-On gibt es nicht nur für Laptops oder Standrechner, sondern auch für Android Nutzer. Wenn ihr Firefox auf eurem Smartphone öffnet und die drei Punkte anklickt, öffnen sich die Einstellungen und ihr könnt die Add-Ons öffnen. Dann werden euch die beliebtesten Add-Ons angezeigt und letztes Wochenende war es noch uBlock. Einfach auf das Plus klicken und schon habt ihr es installiert. Iphone Nutzer muss ich leider enttäuschen, Apple hat was gegen Add-Ons im Browser.

Ich schalte jetzt ein wenig Musik an, während dessen könnt ihr das Add-On installieren, danach erzähle ich dir weitere Vorteile von diesem Plugin.

Willkommen zurück bei Techculture, ich bin Marc. Wir waren bei uBlock stehen geblieben. Wenn ihr jetzt das Add-On installierst habt, werdet ihr in Zukunft anonym im Internet surfen. Da durch dieses Add-On sämtliche Analyse und Marketing Cookies nicht zugelassen werden. Ihr müsst aber trotzdem den Cookie-Banner weg klicken, aber nachdem ihr „alle erlauben“ geklickt habt, könnt ihr im Internet nicht beobachtet werden werden. Dieses Add-On sperrt sozusagen die Marketingserver aus und die Website kann keinen Kontakt mehr zu solchen Servern aufbauen. Die Website selbst funktioniert bei den meisten Fällen weiterhin.
Des weiteren wird jetzt ca. 90% der Werbung geblockt und dadurch spart ihr Datenvolumen und Akku.

Jetzt kommt die letzte Runde Musik und danach werde ich mich auch wieder verabschieden.

Verabschiedung

Das war die Pilotsendung von Techculture, ich hoffe, die Sendung, hat dir gefallen und ihr konntet ein wenig Wissenswertes mitnehmen.

Wir hören uns nächsten Monat wieder. Ich habe die Trackliste und den Podcast, in Schriftform, auf meinem Blog, www.boolie.org, veröffentlicht.

Haut rein, euer Marc!

Marc Borkowski Portait
Autor: Marc Borkowski

Moin,
mein Name ist Marc Borkowski. Ich bin in Berlin geboren und habe mich in eine ruhigere Stadt verkrümelt, Wismar. Ich habe mehrere Jahre Erfahrung im Bereich Frontend und bin ausgebildeter Mediengestalter. Aktuell entwickle ich mich zu einem Techlead und werde hier meine Erfahrungen mit euch teilen.

Kontakt

E-Mail: moin@boolie.org | Über mich Seite

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