Die Gestaltungsgesetze kommen aus der Psychologie. Die Wahrnehmung wurde 1920 genauer erforscht und aus den Studien sind 7 Gesetze entwickelt worden. Die Gesetze definieren die optische Wahrnehmung und welche Reize sie auslösen. Genauer gesagt, wie nimmt unser Gehirn Strukturen wahr und interpretiert diese. Die Gesetze definieren das wahrnehmen von Formen, Größen und Farben. Dabei versucht das Gehirn immer die Grundformen zu identifizieren. Des weiteren versucht das Gehirn, ein Hintergrund und ein Vordergrund zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
- Gesetz der Einfachheit
- Gesetz der Nähe
- Gesetz der Gleichheit
- Gesetz der Geschlossenheit
- Gesetz der Erfahrung
- Gesetz der Konstanz
- Gesetz der Objekt-Grund-Beziehung
Gesetz der Einfachheit
Das Gesetz sagt aus, dass das Gehirn Formen, immer auf die Geometrische-Grundformen (Kreis, Dreieck, Viereck) reduziert bzw. dies versucht. Das Gehirn versucht zu simplifizieren um die Form besser zu analysieren.
Merksatz: Das Gehirn versucht immer, die größtmögliche Einfachheit in Formen herzustellen.
Links: Das Gehirn nimmt 2 überlagerte Quadrate wahr und nicht mehrere Dreiecke mit einem 8-Eck.
Rechts: Das Gehirn nimmt ein Dreieck wahr.
Gesetz der Nähe
Objekte mit einem geringeren Abstand, werden als Zusammengehörig wahrgenommen. Ein wichtiges Gesetz, da beim layouten, durch unterschiedliche Abstände, Objekte gruppiert werden können.
Merksatz: Nahe beieinander liegende Objekte werden als Gruppe wahrgenommen.
Die 3×6 Kreise werden als zusammengehörig wahrgenommen und die einzelne Reihe daneben als etwas eigenständiges.
Gesetz der Gleichheit
Auch als Gesetz der Ähnlichkeit bekannt. Es sagt aus, dass Objekte mit der gleichen Form, Farbe und Größe als Gruppe wahrgenommen werden.
Merksatz: Gleiche Objekte werden als zusammengehörig wahrgenommen.
Die Orangen Kreise werden als Einheit angesehen, sowie die blauen.
Gesetz der Geschlossenheit
Wenn Objekte unterschiedlich sind, aber z.B. mit einem Rahmen umschlossen sind, werden diese Objekte als Gruppe wahrgenommen. Durch Rahmen oder Hintergrund versucht unser Gehirn eine Beziehung zwischen den Objekten herzustellen.
Merksatz: Geschlossene Flächen werden als Ganzes wahrgenommen.
Obwohl die Objekte unterschiedliche Farbe/Form haben, werden Sie als Gruppe wahrgenommen.
Gesetz der Erfahrung
Das Gehirn vergleicht unbekannte Formen mit bereits bekannten Formen bzw. Bildern. Dadurch kann das Gehirn anhand einer Kontur erahnen, was das Objekt darstellt. Dies ist ein wichtiges stilistisches Mittel, damit lassen sich Konventionen brechen und eine Botschaft kann mit Änderung oder Wechsel verknüpft werden.
Merksatz: Das Gehirn merkt sich Formen und kann Formen vervollständigen.
Obwohl nur der Schatten zu sehen ist, wird hier das E erkannt.
Gesetz der Konstanz
Es werden Objekte immer in Relation zu ihrer Umgebung wahrgenommen. Es entsteht eine Beziehung zu den Umliegenden Objekten bzw. Hintergrund. Dabei können die Umliegenden Objekte die Farbe, Form und Größe beeinflussen.
Merksatz: Die Wahrnehmung von Objekten interagiert mit der Umgebung.
Beide Sterne in der Mitte sind gleich groß, aber die Sterne wirken unterschiedlich, durch ihre Umgebung.
Gesetz der Objekt-Grund-Beziehung
Ein Objekt muss sich immer vom Hintergrund abheben, sonst ist es schwer es wahrzunehmen. Als Nebeneffekt davon kann ein 2tes Objekt entstehen, das Negativ vom Objekt.
Merksatz: Es entsteht bei einem Objekt immer ein negativ Objekt, diese können sich gegenseitig beeinflussen.
Man kann dies als Mauerwerk wahrnehmen, das zeigt, dass die Rechtecke in Relation zum Hintergrund stehen.
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